Die Frau ohne Schatten | Metropolitan Opera, New York | November 2013

“Die Premiere war auch deshalb bemerkenswert, weil Anne Schwanewilms als die Kaiserin an diesem Abend ihr exzellentes (und überfälliges) Met Debüt gab… Schwanewilms brachte für die Partie Eleganz mit, unübertroffen die Gesangslinie der Eröffnungsszene mit ihren üppigen Koloraturen; sie zeigte überzeugend, wie Zuneigung und Mitgefühl der Kaiserin für Barak wachsen, und sang die Schlussphasen mit gesteigerter Dramatik.“

The Classical Source, David M. Rice, 7. November 2013

Die Sänger der Premiere waren alle und jeder für sich großartig. In der Titelrolle hörten wir Anne Schwanewilms: Beginnend mit ihrem Eröffnungsmonolog mit seinen blühenden Passagen bis zu ihrem Schlussmonolog, den sie teilweise spricht, war Schwanewilms eine die Bühne beherrschende Erscheinung. Sie hat eine gewaltige Stimme, die in den Strauss’schen Koloraturpassagen enorme Flexibilität zeigte ebenso wie bei den monströsen Sprüngen hinauf in die Stratosphäre des Soprangesangs. In ihrer ersten Szene begann sie ganz zart und deutete damit an, wie glücklich die Kaiserin in diesem Moment ist. Man musste den Eindruck gewinnen, dass sie eher unwissend ist. Vokal hat die Kaiserin im Verlauf des ersten Aktes und im zweiten Akt nicht viel zu tun, aber Schwanewilms war weiterhin eindringlich präsent, auch wenn sie nicht sang. So unerhört neugierig erforschte sie das Haus des Färbers, dass man einfach nicht wegsehen konnte. Fast im ganzen zweiten Akt war ihr die Sorge um die zerbrochene Ehe (der Färber) ins Gesicht geschrieben. Als sie am Ende des Aktes hervortrat und ihren gewaltigen Monolog singt, tönte der mächtige Klang glorios durch das Operntheater. Der dritte Akt gehört der Kaiserin, da singt sie non-stopp und muss außerdem über Strauss‘ naturkatastrophenartigem Orchester sprechen. Sie gestaltete diese Momente Gänsehaut erregend, der Schmerz in jeder Äußerung gegenwärtig. Es gab keinen Zweifel, dass dieser Abend ein vollkommener Triumph für sie war.”

Latinos Post, David Salazar, 08.11.2013

„Als Kaiserin bringt Frau Schwanewilms eine stimmliche Finesse und Würde mit, die an Coolness grenzt. Doch ihr Gesang ist warm und wahr. Sie entwickelt hoch liegende Phrasen mit fokussiertem Klang und tiefer Empfindung.“

New York Times online, Anthony Tommasini, 8.11.2013