Liederabend | Wigmore Hall, London | June 2010

Das erste Mal, dass ich Schwanewilms Strauss singen hörte, war, denke ich, vor vielen Monden in Rattles Aufführung der ARIADNE AUF NAXOS im Barbican mit dem London Symphony Orchestra. Ich war damals beeindruckt und weitere Begegnungen mit der Sopranistin – Euryanthe und Elettra in Glyndebourne, makellose, faszinierende VIER LETZE LIEDER in der Royal Festival Hall unter Simone Young, eine lodernde Chrysothemis in Covent Garden (aber noch keine Marschallin dort, hm, hm, hm), die außerordentlich himmlische Desdemona unter Colin Davis im letzten Jahr – haben meine Überzeugung, dass sie zurzeit wirklich zu den allerbesten Sängerinnen gehört, nur immer weiter bestätigt. Sie verbindet makellose Musikalität, überragende Technik, höchst kultivierten Klang und phantasievolles Einfühlungsvermögen in fast idealem Verhältnis. (…) auf ein Konzertpodium gestellt, kommt ihr höchst unerwartet scharfsinniges und humorvoll-heiteres Gespür sowohl für Charaktere als auch für Situationen zutage. Wenn sie ganz aufgewärmt ist, ist die Stimme völlig unangestrengt und schwebend, sitzt absolut genau beim leisen, hohen Singen – vollkommen ideal für Richard Strauss 8…) ihre Technik ist solider als die von Gundula Janowitz, ihr Auftreten weniger fahrig und reserviert als Leontyne Price’, die Stimme voller und kräftiger als Lucia Popps (…). An einem Abend mit Straussliedern, wenn sie von Frau Schwanewilms gesungen werden, bin ich dem Himmel so nah, wie ich je kommen werde.

… die Stimme strahlte und glänzte herrlich, hatte in der höchsten Höhe einen sanft leuchtenden Schimmer – und das mühelos vom Anfang bis zum Ende des Programms. Ich fand es total hinreißend. Wenn sie so in Form ist gibt es niemanden, der ihr das Wasser reichen kann.

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