Tannhäuser | Wiener Staatsoper, Wien | November 2011

Es ist wunderbar, dass Gould eine Kollegin zur Seite gestellt worden war, die sein Spitzenniveau ebenfalls erreichte. Anne Schwanewilms ist eine berückende Elisabeth, klar in der Diktion, höhensicher, man hört kein Vibrato. Sie fühlt sich anscheinend in der Inszenierung wohl. Im 2.Aufzug sprühte sie vor Spiellust, im dritten Aufzug war sie ergreifend, als sie den (in dieser Produktion) bewusstlos im Bett liegenden Tannhäuser pflegte, ehe sie an einer Überdosis von Medikamenten starb. Nach diesem Abend bleibt zu hoffen, dass Schwanewilms in der nächsten Zeit in Wien oft zu hören ist.

Kurt Vlach, Der neue Merker, Tannhäuser am 23.11.2011

Anne Schwanewilms machte als reinste Jungfrau Thüringens ihrem Namen als herausragende Wagner-Interpretin alle Ehre. Glasklar intonierend genoss das Publikum ihre wortdeutlichen Kantilenen bis zum letzten Atemzug Elisabeths.

Daniel Wagner, Wiener Zeitung online

(…) was musikalisch zum Ereignis wird – Tannhäusers Seelenwirren und die (…) Welt des mittelalterlichen Ritterstandes. Elisabeths Liebe und Leid, von Wagner auf die Spitze getrieben, von Anne Schwanewilms mit leuchtendem Sopran durchlitten und durchlebt, wie es lange keine Primadonna in diesem Haus mehr geschafft hat. Die Hallenarie, das Gebet, zwei Extreme vokaler Darstellungskunst, geraten zu innigen Höhepunkten einer durchwegs spannenden Vorstellung.

Die Presse, 22.11.2011