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Liederabend | Queen’s Hall, Edinburgh | August 2012

„Der Stern von Anne Schwanewilms war in letzter Zeit kontinuierlich im Aufsteigen und diese Matinee bewies, dass der Vorausruhm gerechtfertigt ist. (…)

Sie hat eine ganz ungewöhnliche Stimme, einen bemerkenswert vollkommenen Sopran. Der Ton ist köstlich und voll, mit einer wunderschön ausgereiften Höhe. Ich empfand es als mitreißendes Erlebnis, diese Stimme zu hören; kostbar, üppig und mit einem Hauch von Luxus. (…)

Die atemlose (bzw. manchmal gehauchte) Spannung, die von Schwanewilms’ Behandlung der Texte ausgeht, zeichnet sie als eine wahrhafte Tonmalerin aus, die die Töne und die Diktion nutzt, um in der Welt der Lieder zu leben. Dies war ein gut gestaltetes, wunderschön umgesetztes Programm von zwei Künstlern, die wie zwei sich ergänzende Hälften zusammen wirkten um einen wunderbaren Morgen des Lieds zu gestalten.“

Simon Thompson, seenandheard-international.com

Ariadne auf Naxos – Staatsoper Hamburg, 2012

Ariadne auf Naxos | Hamburgische Staatsoper | Mai 2012

“Botha’s Bacchus (…) ist eine keusche, ganz jenseitige Erscheinung. Und Anne Schwanewilms als Ariadne passt mit ihrem fast ätherischen Sopran voll dunkler Farben ideal zu ihm.”

Tom R. Schulz, Hamburger Abendblatt 15.5.2012

“In der Titelpartie setzte Anne Schwanewilms sehr erfolgreich den ‘intimen’ Interpretationsansatz der Dirigentin fort und übertrug Ariadnes Todessehnsucht mit ihrem markanten Sopran in fein abgestufte, verinnerlichte Klangwelten voll Spannung und Schönheit.”

Kreiszeitung, 15.5.2012

“Die [Stimmfarben] beherrscht Anne Schwanewilms in allen Schattierungen. Ob als zickige Primadonna im Hinterbühnen-Vorspiel, als todestrunkene Einsame auf Naxos oder im Jubel des Liebeserwachens – überall findet ihre Ariadne den rechten, auf dem Atem schwebenden Strauss-Ton.”

Kieler Nachrichten, KN online, 15.5.2012

“Mit der Strauss-Sängerin Anne Schwanewilms war die Ariadne fantastisch besetzt. Trauer, Einsamkeit und Todessehnsucht brachte sie gefühlvoll rüber. Ein wunderbar konzentriertes Ariadne-Porträt.”

www.dpa-info.com, 14. Mai 2012

Liederabend | Muziekgebouw, Amsterdam | März 2012

Die 1001 Klangfarben der Schwanewilms

(Der Kritiker beginnt mit einer Erinnerung an den Auftritt von Anne Schwanewilms als Marschallin im Mai 2011 im Muziektheater Amsterdam, eine Aufführung von Strauss ‚Rosenkavalier’, bei der er mehrfach versucht gewesen sei zu rufen, „Nun seid mal alle still und lasst nur diese Frau singen“.) 

„Ihr Kleid mit dem eingebauten kleinen Reifen war ein bisschen Marschallinen-haft, aber als die Sopranistin am letzten Sonnabend die Bühne betrat, war sehr schnell klar: Dies ist eine andere Schwanewilms, nicht die des großen Volumens und der großen Opernbühne, hier trat die andere Seite ihrer Kunst ans Licht, die des Liedes. 

Mahlers leichte, Liszts eindringliche und Mahlers „schwere“ Musik standen auf dem Programm. Sie sang übrigens ohne Noten und auch die Programmfolge hatte sie im Kopf.

Die ersten drei Lieder aus Mahlers ‚Des Knaben Wunderhorn’ gehörten zum „leichten“ Genre. (…) Anne Schwanewilms wählte eine farbenfrohe, beinahe kabarettartige Vortragsweise. „Ein Spiel mit vielen Rollen“ so lautete der Untertitel dieses Abends. Auf Mahler folgte mit Franz Liszt eine ganz andere Tonsprache. Von Mahlers subtilem Musizieren zum Drama schlechthin in Liszts „Der Alpenjäger“, der hier zu einer Mini-Oper für Klavier und Gesang wurde. In der ‚Lorelei’ (… Liszt / Heine) kam vor der Pause noch einmal alles zusammen: treffsichere Töne, schöne Klangfarben und gut dosiertes Drama. (…) 

Mit den ‚Wunderhorn’-Liedern nach der Pause verschob sich der Akzent von lustig nach ironisch; musikalisch waren sie noch fordernder. So konnte die Sängerin nicht nur ihre Ausdruckskraft und ihr Gestaltungsvermögen, sondern auch ihre treffsicheren Höhen unter Beweis stellen. Im Umgang mit den Texten wurde hier offenbar, welch vokales Können Schwanewilms hat. Kraftvoll in der Höhe, zart auch in lang ausgehaltenen Tönen, gab sie die 1001 Klangfarben immer mit einer faszinierenden Kombination von Technik und Musikalität. (…)

Begleiter Charles Spencer hatte musikalisch eine beinahe selbständige Rolle. Mahlers Lieder sind immer wieder wie Doppelkonzerte für Klavier und Gesang. Das lange Vorspiel zu ‚Wo die schönen Trompeten blasen’ war wie eine Klaviersonate und gab Spencer die Chance zu zeigen, was er kann. (…) 

Die fünf Rückert-Lieder standen am Ende des Abends. Da war kein „Theater“ mehr, hier hörten wir Spiritualität und Lebensfragen in Text und Musik (…).“

Francois van den Anker, www.operamagazine.nl, 5. März 2012

Stabat Mater | Kennedy Center, Washington, D.C. | März 2012

Es gab Momente – in Soli und in den Ensembles – da  schwebte Anne Schwanewilms’ lyrischer Sopran über dem Chor wie ein überirdisches Wesen…

WashingtonTimes

In fünf der acht mittleren Sätze stehen die Solisten im Zentrum. Sopranistin Anne Schwanewilms, Altistin Nathalie Stutzmann, Tenor Steve Davislim, und der Bass Burak Bilgili waren alle unübertrefflich. Da Orchester und Chor alles an Lautstärke einsetzten, musste sich jeder von ihnen so gut er konnte gegenüber dem massiven Klangvolumen durchsetzten. (…) Anne Schwanewilms’ Sopranstimme ist außerordentlich kraftvoll, dabei aber nie derb. Ihr Gesang war exquisit.

Robert R. Reilly, www.seenandheard – international

Liederabend | Wigmore Hall, London | Dezember 2011

Mit intuitiver Musikalität und grandioser Technik zeigte Anne Schwanewilms in diesem makellosen Liederabend mit dem Pianisten Charles Spencer wieder einmal, wie sehr sie die Skala der Emotionen – von unbeschwerter Freude bis zu tiefem Schmerz – beherrscht.

Die Lieder aus Mahlers ‚Des Knaben Wunderhorn’ boten Schwanewilms Gelegenheit, eine große Bandbreite an Charakterbeschreibungen und spielerischen Situationen darzustellen, sich sowohl Innigkeit als auch Ausgelassenheit zu Eigen zu machen. (…) In ‚Ablösung im Sommer’ und im folgenden ‚Ich ging mit Lust’ konnte Schwanewilms dank ihrer superben Atemtechnik weite rhapsodische Bögen gestalten; ihr samtener Ton war wie ein Tuch mit vielen Farben, und sie fing damit die unzähligen Farbtöne der Natur ein – von der blühenden Sanftheit des „grünen Waldes” bis zum silbernen Schein der süßen Liebkosungen des Mondes.

(…) In ‚Lob des hohen Verstandes’ (…) genoss es Schwanewilms, die individuellen Stimmen jedes „Sprechers” darzustellen und schloss mit einem erschreckend realistischen Eselsschrei! (…) im letzten Lied der Gruppe – ‚Wo die schönen Trompeten blasen’ – breitete Schwanewilms ihren schimmernden, satten Klang mit voller Wirkung aus und deutete damit auch den Übergang an von der drolligen Naivität der frühen Mahler-Lieder zur vielschichtigen emotionalen Tiefe der fünf Rückert-Lieder des Komponisten. Hier erreichten Schwanewilms und ihr Begleiter majestätische Höhen musikalischen Könnens:

Die nachdenkliche Intimität von ‚Liebst du um Schönheit’ war besonders umwerfend. Schwanewilms kann eine mühelose, schwebende Sequenz singen, einen Tonfaden in die Länge ziehen, endlos und ätherisch bis sich, fast schwerelos, das aufregend zarte Pianissimo in Luft auflöst. Sie verbindet Eloquenz und Grazie mit tiefem emotionalem Verständnis, packend eindringlich in einer faszinierenden Wiedergabe von ‚Um Mitternacht’. Hier wurde ihre nachhaltige Verankerung in der tieferen Lage erkennbar (…) Das letzte Lied ‚Ich bin der Welt abhanden gekommen’ führte in die Tiefen des Ausdrucks und endete mit einer Gänsehaut erzeugenden Coda im Piano; die anhaltende Stille, die daraufhin die Musiker und die Zuhörer gleichermaßen umfasste, war ein Zeugnis für das epische Ausmaß der heraufbeschworenen und übertragenen Emotionen.

Schwanewilms scheint alles zu haben: Ausnahmslos präzise Intonation, einen lupenreinen, schimmernden Sound, fast übermenschliche Atemtechnik. Sie hat auch eine beträchtliche Bühnenpräsenz und Selbstbewusstsein: Vollkommen die Stimme und das Material beherrschend, ließ sie ein tiefes Verständnis dieser Lieder erkennen und erhielt sich doch ein Gefühl von Frische und Spontaneität. Die Kommunikation zwischen Sängerin und Pianist, und mit den Zuhörern, war ehrlich und großzügig. Kein Wunder, dass der Applaus stürmisch war.

Claire Seymour, operatoday

 

Humor und Metaphysik in einem vollendeten Liederabend dieser faszinierenden Sopranistin

 (…) Anne Schwanewilms, die deutsche Sopranistin, die in Strauss’ Musik glänzt, sollte ein leuchtendes Beispiel für jeden Sänger sein hinsichtlich ihrer Ungezwungenheit, ihres Charmes und darin, was man mit den Händen anfängt im exponierenden Licht eines Liederabends. An diesem Abend waren die Höhepunkte zwei der schönsten Lieder aller Zeiten, Mahlers, aber sie arbeitete sich zu ihnen vor mit einer Reihe von humorvollen, jenseitigen und diesseitigen Charakterisierungen. Da waren, zum Beispiel, in den ersten zehn Minuten, sechs ländlich-charmante Charaktere aus Mahlers frühen Des Knaben Wunderhorn Vertonungen verständlich zu machen. (…) Begleitet von kühlen Kuckucksrufen und klagenden „Ades“, später auch einer schockierenden Ansammlung von stimmgefährdenden Eselsrufen – und immer ein Herz und eine Seele mit der humorvollen ‚Einfalt’ des Pianisten Charles Spencer – hätte sich die Bedeutung dieser Lieder von den Schmerzen und Freuden des einfachen Volkes wahrscheinlich auch ohne jede Übersetzung erschlossen. Aber natürlich trägt dazu bei, dass Schwanewilms sich in ihrer eigene Sprache so wohl fühlt – weshalb sie auch die nobelste aller Marschallinnen in Strauss’ Der Rosenkavalier ist.  

(… in Liszts Schiller-Vertonungen …)  zeigten uns zwei Wassersirenen, dass Dvořáks Rusalka eine ideale Rolle für Schwanewilms’ übernatürlich schöne Stimmfarben wäre (…). Und die Art, wie sie sich als Erzählerin auf die Geschichte der Loreley einlässt und wieder aus ihr heraustritt, mit einfachen aber beredten Gesten, das war ein weiteres Modell für Erzählkunst im Konzert.  

Zwangsläufig waren Mahlers fünf Rückert-Lieder die ultimative Herausforderung. Der Dialog zwischen dem Geist eines Soldaten und seiner untröstlichen Liebsten ist vielleicht das tiefgründigste der Wunderhorn – Lieder; mit „Wo die schönen Trompeten blasen“ begann der Zyklus leuchtend. „Um Mitternacht“ – ebenso wie zwei der Liszt-Lieder in der ersten Konzerthälfte, zeigten das heldische Strahlen dieses Soprans, die Kraft (…). (…) reine, unforcierte Schönheit diente dazu, Mahlers am tiefsten selbstbeobachtende Meditation zu erhellen: „Liebst Du um Schönheit“ mit dem Gedanken „liebe mich nicht wegen meiner Schönheit, Jugend oder meines Reichtums, sondern allein um der Liebe willen“ war so vollkommen phrasiert und innerlich coloriert, wie es auf dieser Welt nur sein kann. Und die letzte Strophe von „Ich in der Welt abhanden gekommen“ nahm uns tief hinein in eine konzentrierte Versenkung, wie sie nur in den bedeutendsten Interpretationen – von Janet Baker, Lorraine Hunt Lieberson, Dietrich Fischer-Dieskau – vorher zu hören war. Spencers Ruhe half sicherlich dabei, die intime Stille zu gestalten, wie die Sopranistin großzügig anerkannte, aber es war Schwanewilms, die hier zu wahrer Größe gelangte.

David Nice, theartsdesk, 9. Dezember 2011

Tannhäuser | Wiener Staatsoper, Wien | November 2011

Es ist wunderbar, dass Gould eine Kollegin zur Seite gestellt worden war, die sein Spitzenniveau ebenfalls erreichte. Anne Schwanewilms ist eine berückende Elisabeth, klar in der Diktion, höhensicher, man hört kein Vibrato. Sie fühlt sich anscheinend in der Inszenierung wohl. Im 2.Aufzug sprühte sie vor Spiellust, im dritten Aufzug war sie ergreifend, als sie den (in dieser Produktion) bewusstlos im Bett liegenden Tannhäuser pflegte, ehe sie an einer Überdosis von Medikamenten starb. Nach diesem Abend bleibt zu hoffen, dass Schwanewilms in der nächsten Zeit in Wien oft zu hören ist.

Kurt Vlach, Der neue Merker, Tannhäuser am 23.11.2011

Anne Schwanewilms machte als reinste Jungfrau Thüringens ihrem Namen als herausragende Wagner-Interpretin alle Ehre. Glasklar intonierend genoss das Publikum ihre wortdeutlichen Kantilenen bis zum letzten Atemzug Elisabeths.

Daniel Wagner, Wiener Zeitung online

(…) was musikalisch zum Ereignis wird – Tannhäusers Seelenwirren und die (…) Welt des mittelalterlichen Ritterstandes. Elisabeths Liebe und Leid, von Wagner auf die Spitze getrieben, von Anne Schwanewilms mit leuchtendem Sopran durchlitten und durchlebt, wie es lange keine Primadonna in diesem Haus mehr geschafft hat. Die Hallenarie, das Gebet, zwei Extreme vokaler Darstellungskunst, geraten zu innigen Höhepunkten einer durchwegs spannenden Vorstellung.

Die Presse, 22.11.2011

Der Rosenkavalier | Teatro alla Scala, Mailand | Oktober 2011

Die aristokratische Marschallin, wunderschön und melancholisch im Bewusstsein der verrinnenden Zeit und der verblühenden Liebe, hat, in der schlichten Eleganz ihrer Kostüme, große Natürlichkeit, die durch den äußerst feinsinnigen und köstlichen Gesang der Anne Schwanewilms sehr schön verkörpert wird.

Paolo Gallarati, La Stampa, 5.10.2011

Anne Schwanewilms (als Marschallin) führt die Hierarchie der Damen elegant an: Sie hat zweifelsfrei Charisma, in ihrer schlichten Art und Weise…

Giovanni Gavazzeni, Il Giornale, 5.10.2011

Anne Schwanewilms ist die Marschallin und sie schenkt uns eine perfekte und überzeugende Interpretation, die tief bewegt. Stolz und vornehm, verhält sie sich gewandt in der Affäre mit Octavian am Beginn der Oper – wissend, dass diese Zeit bereits vergangen ist (…), und die neue Liebe von Quinquin akzeptierend, alles mit ganz außerordentlicher Empfindung, niemals kalt oder distanziert. Wenn sie im Finale langsam zu Fuß in den Wald aufbricht, ruft das wirklich eine profunde Ahnung von einem „Gang in den Abend“ hervor, wie er in der Musik ausgedrückt wird; unvergesslich die Geste, mit der sie das Haar berührt, um eine Locke aus den Augen zu streichen: Der Finger, der eine Träne wegwischt, oder auch das Gefühl der Trennung, leicht melancholisch, etwas, das schwer in Worte zu fassen ist, das aber Schauer durch das Theater geschickt hat. Die Stimme hat ein hohes Register von strahlender Leuchtkraft, die Mitte ist weich und die Tiefe intensiv und voll.

Francesco Rapaccioni, Teatro.Org

Anne Schwanewilms ist eine absolut glaubwürdige Marschallin, stimmlich elegant und in der Gestik höchst angemessen.

Stefano Jacini, Il Giornale della Musica

(…) Anne Schwanewilms in der Rolle der Marschallin ist subtil, gewandt, glaubwürdig und vollkommen in ihrem Element in ihrer Gesangspartie, in der sinnlichen Freude und der existenziellen Schwermut der Rolle.

Bernardino Zappa, L’Eco di Bergamo, 3.10.2011

 Die Marschallin, Anne Schwanewilms, singt exzellent und mit äußerst klarer Diktion, sie trägt viel zur melancholischen Stimmung des Werkes bei.

Paolo Isotta, Corriere Della Sera, 3.10.2011

Die Frau ohne Schatten | Großes Festspielhaus, Salzburg | Juli 2011

Für die Zaubersphäre Keikobads interessiert sich Christoph Loy nur insoweit, als sie in seiner ‚Heldin’ <der Kaiserin> Staunen, Visionen, Tagträumereien auslöst. Und mit Anne Schwanewilms steht eine Protagonistin auf der Bühne, die diesen psychologischen Röntgenblick in Gestik und vokaler Gestaltung plausibel beglaubigt. Vom entrückt-besorgten, mit Harfenglitzer garnierten Erinnerungsruf an den bedrohten Kaiser (‚Ist mein Liebster dahin?’) bis zum gesprochenen Melodram.

Albrecht Thiemann, Opernwelt, Heft 9/10, 2011

Es sind starke Stimmen gefragt (…) Die Partie der Kaiserin ist hochdramatisch und zugleich verlangt Strauss ihr einen intimen Klang ab. Diesem Anspruch kam Anne Schwanewilms mit silberhellem Timbre nach. Gross ihr Schlussmonolog (‚Sternennamen rief ich an’). Gesungene Hingabe an das Schicksal paarte sich mit betörendstem Gesang.

Benjamin Herzog, Musik & Theater, Heft 9/10, 2011

Bestimmt wird der Abend von den drei Frauen, (…) Eine aber fällt besonders auf, und das ist die Kaiserin. Sie ist die Zentralfigur, durch ihren Blick wird die Geschichte der «Frau ohne Schatten» vermittelt (…) Das Außerordentliche besteht hier allerdings darin, dass Anne Schwanewilms die Partie auch vokal so auslegt. In keinem Moment regiert bei ihr der durch Druck erzeugte Kraftgesang, mit dem sich Sängerinnen gegenüber dem sinfonisch agierenden Orchester sonst zu behaupten versuchen. Sie bleibt lyrisch und hauchzart, eine Tochter eben des Geisterkönigs Keikobad, die keinen Schatten wirft.

Peter Hagmann, Neue Zürcher Zeitung online

Anne Schwanewilms singt diese Frau ohne Schatten berückend schön …

Wilhelm Sinkowitz, Die Presse

Anne Schwanewilms ist eine überraschend zarte Kaiserin, beobachtend, suchend, zweifelnd. Sie singt die kräftezehrende Partie fast scheu, spannt demnach die lyrischen Bögen mit leuchtkräftiger Präsenz (…). Wie sie die Spannungsstadien ihres letzten Monologs bis ins Melodram durchmisst, zeugt von famoser singschauspielerischer Intelligenz.

Karl Harb, Salzburger Nachrichten

Am schönsten <von allen Darstellern> gelingt es Anne Schwanewilms mit intimem Ton, die Figur der Kaiserin und deren Darstellerin in ihrer Zweisamkeit plausibel und interessant zu machen.

Egbert Tholl, Süddeutsche Zeitung

Erscheinet Anne Schwanewilms als junge Sängerin der Kaiserin zu Beginn (…) noch vollständig im virtuellen „Geisterreich“ einer ästhetischen Empfindsamkeit (…) gefangen, die (…) noch keine realen Früchte gezeitigt hat, so ringt sie sich am Ende durch zu einer Authentizität des Ausdrucks, die – in dem von Strauss komponierten Melodram (…) – sich gar anschickt, den ästhetischen Schein zu durchbrechen. Anne Schwanewilms beglaubigt diese Entwicklung mit ihrem zunächst ätherisch zerbrechlich, beinahe gläsern klingenden Soprantimbre, das sie zum Ende der mörderischen Partie hin zunehmend körperreicher und leuchtender klingen lässt.

Julia Spinola, Frankfurter Allgemeine Zeitung

Der Rosenkavalier – Muziektheater Amsterdam, 2011