Idomeneo | Glyndebourne | June 2003

Aber was den puren stimmlichen Nervenkitzels angeht, so bekommt Anne Schwanewilms – in der Rolle der selbstquälerischen Prinzessin Elettra, die Idamante vergeblich liebt – den ersten Preis. Ihre süßen, einschmeichelnden Klänge in ‚Idol mio’ verwandeln sich in ihrer letzten, rasenden Arie ‚D’Oreste’ in durchdringendes Kreischen und irrsinniges Gelächter. Es scheint, als wäre sie kurz davor, aus Ärger innerlich zu verbrennen. Es ist der Höhepunkt des Abends.

The Independent

Selbst Elettra, das Biest, bleibt leise und schärft ihre Krallen im Piano: Was Anne Schwanewilms da an Schattierungen leistet, ist in seiner Extravaganz wie in seiner Gesangskultur alleine schon den Abend wert.

Bernd Feuchtner, Opernwelt 8 / 2003