Neuproduktion „Die Großherzogin von Gerolstein“ Semperoper Dresden, Premiere am 29. Februar 2020

„Die Titelrolle wurde von der großartigen Anne Schwanewilms verkörpert. Für die Gesangspartien setzte sie ihren weichen, leichtverhangenen Sopran ein, so wie wir sie kennen. Mit viel Selbstironie meistert sie die Gratwanderung zwischen Würde und Peinlichkeiten mit einer tollen Bühnenpräsenz.“

opernfreund.de, Thomas Thielemann, 1. März 2020

 

Überrascht hat Anne Schwanewilms in der Titelpartie als Großherzogin. Musikalisch unanfechtbar – ob macht- oder liebevoll, sie strahlte überall treffsicher mit hell vitalem Sopran.“

Michael Ernst, Dresdner Neueste Nachrichten, 2. März 2020

 

„Anne Schwanewilms in rot-goldener Uniform mit pinken Akzenten, Marlene-Frisur und Schirmmütze gibt den mannstollen Vamp, der geradezu nymphoman Augen und Hände nur mühsam vom Objekt der Begierde lassen kann. (…) Schwanewilms und von Bennigsen entfalten sängerisch ein breites Spektrum von verführerisch zart bis charakterisierend, gerade in den Ensembles energiegeladen.“

Jens Daniel Schubert, Sächsische Zeitung, 2. März 2020

 

„Anne Schwanewilms, die sich weltweit vor allem einen Namen als eine der bedeutendsten Interpretinnen der Werke von Richard Strauss, Richard Wagner und Gustav Mahler gemacht hat, schlüpft hier in die Rolle der Großherzogin, einer verwöhnten nicht so ganz jungen Dame, die stramme Soldaten in schmucken Uniformen liebt, aber da ihr Land für kriegerische Auseinandersetzungen viel zu unbedeutend ist, anderweitig gern „zur Attacke“ bläst – in roter Seiden-Uniform. An der Semperoper war sie als Arabella, Chrysotemis („Elektra“) und Marschallin („Der Rosenkavalier“) zu erleben, jetzt ist sie hier auf dem Weg in einer ganz anderen Richtung, um sich eine neue Rolle zu erschließen, in der sie eine ganz andere Seite ihres sängerischen und darstellerischen Könnens zeigen kann.
„Wagner und Strauss schließen das leichte Fach aus“, sagt sie, und „wenn man Wagner- und Strauss-affin ist, bedeutet Offenbach ein hartes Stück Arbeit“. „It is a long, long way …“, doch wenn sie diesen langen Weg noch ein Stück weiter geht, könnte sie sogar die Inkarnation dieser Rolle werden. Ihre stattliche Bühnenerscheinung als jugendlich-reifere, blondgelockte Frau, ihr Auftreten und ihre Ausstrahlung und nicht zuletzt ihre Stimme, die in der Höhe keine Wünsche offenließ, befähigen sie geradewegs dazu. Zwar war sie jetzt noch etwas zurückhaltend, denn schließlich betrat sie „Neuland“ und „Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste“. Ein leise gesungener Ton stört weniger als ein „abgerutschter“. Sie dürfte aber Persönlichkeit und Potential genug haben, um sich in diese Rolle hineinzusteigern und sie zu einer ihrer „Paraderollen“ zu machen.

Online-Merker, Ingrid Gerk, 5. März 2020